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2006/2007 · 2


19.05.2007 · TV 05/07 Hüttenberg - TV Bittenfeld 26:28

Wiederkehr einer Mannschaft

TV Bittenfeld gewinnt und schafft den Klassenerhalt Zweite Bundesliga.

(hju) Der TV Bittenfeld bleibt sich und seinen Fans treu und ist der Meister für Überraschungen, Sensationen und andere wundersame Ereignisse. Mit einer bravourösen Leistung erkämpfte er sich beim etablierten Tabellenvierten TV Hüttenberg im letzten und alles entscheidenden Spiel der Saison seinen zweiten Auswärtsieg und kletterte damit auf einen Nicht-Abstiegsplatz in der Zweiten Bundesliga, ein Punkt vor dem TV Kirchzell. Das Schweikardt-Team profitierte dabei von der knappen 28:29-Niederlage der Kirchzeller in ihrem Heimspiel gegen die wieder erstarkte TSG Friesenheim. Am 9. September, am ersten Spieltag, war Liganeuling TV Bittenfeld als Regionalliga-Meister mit einem 36:32 Auswärtserfolg beim TV Gelnhausen in seine erste Bundesligasaison gestartet. Sechzehn bittere Auswärtsniederlagen folgten und mussten verarbeitet werden, bevor jetzt am letzten Spieltag der zweite Auswärtssieg folgen und der zu keinem Zeitpunkt aufgebene Kampf gegen den Abstieg erfolgreich beendet werden konnte. In diesen bitteren Apfel müssen nun TV Kirchzell mit 22:46 Punkten und TV Gelnhausen mit 16:52 Punkten beissen. Der TVB erkämpfte sich 23:45 Punkte. Das gesamte Team war, nachdem die Eilmeldung aus Kirchzell bestätigt in Hüttenberg eintraf, überglücklich und zugleich ob der psychischen Anspannung und Dauerbelastungen emotional tief bewegt. Mannschaft und Fans heulten in der Halle erstmal Rotz und Wasser um dann mit Freudentänzen den Augenblick zu geniessen. „Das ist grösser als der Aufstieg vor einem Jahr in Altensteig“ schluchzte der 21-jährige Florian Schöbinger.
Die Entscheidung nahte in der 58. Minute. Das sicher amtierende Schiedsrichtergespann hatte auf den Siebenmeterpunkt gezeigt. Rund 100 TVB-Fans im mit 1100 Zuschauern gut besuchten Sportzentrum waren entsetzt. Sollte das die Entscheidung in diesem vor Spannung und Kampfkraft vibrierenden Spiel bedeuten? Peter Dettling, ein Meisterschütze Hüttenbergs stellt sich bereit, wirft, knallhart, und – Bittenfelds Keeper Jürgen Müller hält. Mit unnachahmlichem Reflex wirft er sich krakenhaft dem Ball entgegen, begräbt ihn unter sich, die Faust zum Zeichen des Triumphes geballt. Die Zuschauer toben, die Halle mutiert zum Hexenkessel. Sprechchöre peitschen durch die Arena. Jürgen, Jürgen...! Patrick Rothe mit einem gewaltigen Sprungwurf und Simon Baumgarten nach einem trickreichen Anspiel von Jürgen Schweikardt nützen in den verbleibenden 90 Sekunden ihre Chancen und bringen das TVB-Team vollends auf Siegkurs. Schlusspfiff, und - banges Warten auf das Resultat in Kirchzell. Danach – ein Aufschrei, Freudentänze, Umarmungen, Tränen. Blauweisse Menschentrauben begraben Jürgen Müller unter sich, Jens Bechtloff rennt schluchzend aus der Halle. Beide sind sie in der neuen Saison nicht mehr dabei. Jens, das Talent, wechselt zum Erstligisten TSV Lemgo, Jürgen – die Krake, zum internationalen erstklassig besetzten HSV.
Die Bittenfelder Mannschaft überzeugte durch ihren leidenschaftlichen kämpferischen Einsatz und war nach der Halbzeitpause für Hüttenberg überraschend das spielbestimmende Team. Überragend Nationaltorhüter und Junioren-Europameister Jürgen Müller im Tor, der in der 58. Minute seine Leistung krönte und mit diesem phantastischen Reflex den Siegeswillen seiner Mannschaft dokumentierte, sowie der sehr starke Linksaussen Jens Bechtloff (5 Tore). Beide waren sie überglücklich darüber, dass sie in ihrem letzten Spiel mit exzellenten Leistungen entscheidend dazu beitrugen den Abstieg ihrer Mannschaft in die Regionalliga zu verhindern. „Sie werden uns sehr fehlen“ so Trainer Günter Schweikardt nach Spielschluss.
Die Begegnung hatte einen dramatischen Verlauf genommen. In der ersten Spielhälfte war Hüttenberg die entschlossenere Mannschaft, das Schweikardt-Team lies sich jedoch nicht abschütteln, kämpfte leidenschaftlich um jeden Ball und jedes Tor und erzielte nach einem zwischenzeitlichen 7:12-Rückstand (in der 18. Spielminute) kurz vor der Pause den 14:14-Gleichstand (29. Minute). In den zweiten dreißig Minuten übernahm das TVB-Team die Initiative. Angeführt von dem nun grandios haltenden Nationaltorwart Jürgen Müller und den immer stärker werdenden Linkaussen Jens Bechtloff sowie dem nicht zu haltenden Kreisläufer Simon Baumgarten (jeder erzielte 5 Tore) erkämpften sie sich einen Drei-Tore-Vorsprung (37. Minute), der jedoch in der 50. Minute von den Mittelhessen wieder egalisiert wurde (22:22). Die Schlussphase war an Spannung nicht mehr zu übertreffen: Führung für Hüttenberg - 23:22, Ausgleich durch einen verwandelten Siebenmeter von Jürgen Schweikardt und Zwei-Tore-Führung für den TVB durch Bechtloff und Vetrovec, erneuter Ausgleich von Hüttenberg zum 25:25 (56. Min.) und 26:26 (58. Min.), danach dann die endgültige Entscheidung. Die zweite Bundesligasaison ist Wirklichkeit geworden und kann vom TVB in Angriff genommen werden. Nicht zum Einsatz kamen Maik Hammelmann sowie die beiden Talente Patrick Kleefeld und David Krammer.

Artikel: www.handball-world.com

Bittenfeld feiert in Hüttenberg den Klassenerhalt


Als Hallensprecher Walter Köth das 28:29-Endergebnis der Partie TV Kirchzell gegen TSG Friesenheim verlas, wurde die Hüttenberger Halle zum Tollhaus. Es waren nicht etwa die Fans des TV Hüttenberg, die nach einer sensationellen Runde den vierten Platz feierten, sondern Spieler und Anhänger des TV Bittenfeld, die mit ihrem verdienten 28:26 (14:14)-Auswärtssieg den letzten Strohhalm ergriffen und somit den Klassenerhalt der Zweiten Handball-Bundesliga Süd feierten. Dass Hüttenberg den Sprung aufs „Treppchen“ am Ende verpasste, lag erneut an der personellen Situation. Auch wenn Kreisläufer Arne Rigterink hinterher meinte: „So einfach dürfen wir es uns nicht machen. Wir haben einfach zu viele Chancen verschossen.“

Anfangs war die Quote der Gastgeber noch in Ordnung. Der 0:1-Rückstand durch Simon Baumgarten war schnell wettgemacht. Der TVH zeigte den handballerisch limitierten Schwaben in den ersten 20 Minuten klar die Grenzen auf und setzte sich durch einen Treffer von Peter Dettling in Unterzahl beim 8:4 erstmals auf vier Tore ab. In der Abwehr ragte zu Beginn vor allem Arne Rigterink heraus, indem er drei Mal den gegnerischen Rückraum blockte. Doch jetzt gaben die Hüttenberger den Vorsprung leichtfertig aus der Hand. Denn die Gäste aus Waiblingen kämpften verbissen um ihre letzte Chance.

Angetrieben von ihren mitgereisten Fans, holte der Liganeuling Tor um Tor auf. Denn hinten hatte sich Bittenfeld mittlerweile gut auf die verletzungsbedingt ohne große Variationen aufspielende Hüttenberger Offensive eingestellt. Nachdem Peter Dettling mangels Anspielstationen einen Ball in die gegnerische Abwehr geballert hatte, gelang Florian Schöbinger der 11:12-Anschluss (23.). Auch mit seiner folgenden Auszeit brachte Hüttenbergs Coach Jan Gorr seine Mannen nicht mehr in die Erfolgsspur zurück.

Sebastian Roth geriet dabei in seinem letzten Spiel im TVH-Trikot zur Unglücksfigur. Gleich zwölf Chancen machte der frühere Kirchzeller zunichte und zog auch bei seinen fünf Fehlpässen den Unmut der Hüttenberger Zuschauer auf sich. „Er wollte noch einmal alles zeigen und hat alles versucht“, nahm Gorr den 21-Jährigen in Schutz.

Ein anderer „Abgänger“ warf den Tabellenvierten noch einmal heran: Mit zwei blitzsauberen Toren nutzte Thomas Schäfer die numerische Überlegenheit während der Zeitstrafe gegen Jan Vetrovec zum 22:22-Ausgleich. Kurz darauf gelang Christian Stelzenbach vom Kreis sogar noch das 23:22 (52.), aber dann verzweifelten die Hausherren wieder an ihrer schwachen Wurfausbeute bzw. dem überragenden Jürgen Müller im Tor der Gäste. Peter Dettling scheiterte eine Minute vor Schluss beim Stande von 26:26 per Siebenmeter an dem jungen Keeper, der in der kommenden Saison für den Bundesligisten TBV Lemgo spielt. Nach Patrick Rothes Treffer zur 27:26-Gästeführung ballerte Roth aus der Hüfte, doch auch er scheiterte an dem Keeper. „Wir haben alles getan, um noch einmal ein ordentliches Finish abzuliefern“, war Gorr mit dem Auftritt seiner Truppe weitgehend zufrieden. Schließlich sei Platz vier nach dieser Runde „ein phänomenales Ergebnis“.

Die anschließende Saisonabschluss-Fete nutzten aber auch die siegreichen Schwaben. Gästecoach Günter Schweikardt war hinterher „einfach nur sehr, sehr glücklich.“ Die Heimfahrt im Bus wurde schnell nach hinten verlegt, um mit dem TVH den Kehraus nach einer langen und für beide Seiten erfolgreichen Saison zu feiern.

12.05.2007 · TV Bittenfeld - ThSV Eisenach 33:34

Trauer und Entsetzen: Der Abstieg scheint fast besiegelt

Trauer und Entsetzen bei den Zweitliga-Handballern und Fans des TV Bittenfeld: Vor rund 1200 Zuschauern in der Gemeindehalle verlor der TVB gegen ThSV Eisenach äußerst unglücklich mit 33:34 (19:16). Der TVB bleibt nur in der Liga, wenn er am letzten Spieltag in Hüttenberg gewinnt und der TV Kirchzell in eigener Halle gegen die TSG Friesenheim verliert.
Während die Fans und Spieler des ThSV Eisenach ihren Sieg in der Gemeindehalle feierten, schoben die Bittenfelder riesengroßen Frust. Nach guten ersten 30 Minuten und einer zwischenzeitlichen Fünf-Tore-Führung musste sich der TVB, wie schon in der Woche davor in Willstätt, in den letzten beiden Minuten geschlagen geben.
Die Hoffnung auf den Ligaverbleib ist damit nur noch äußerst gering: Abstiegskonkurrent HSG Gensungen-Felsberg rettete sich mit dem 35:26-Sieg gegen Willstätt. Überholen kann der TVB nur noch den TV Kirchzell, der erwartungsgemäß Tabellenführer Tusem Essen mit 29:35 unterlag. An eine Heimniederlage der Kirchzeller im letzten Spiel gegen die auswärtsschwachen Friesenheimer wollte am Samstag kein Bittenfelder so recht glauben.
Im letzten so wichtigen Heimspiel der Bittenfelder hatten die Schiedsrichter Christian Moles und Lutz Pittner ihre liebe Müh’ und Not. Hitzig und bisweilen hart ging’s zu in der Partie, die für die bereits geretteten Eisenacher eigentlich bedeutungslos war: Siebenmal saßen Bittenfelder Spieler auf der Strafbank, achtmal Eisenacher. Der TVB begann konzentriert und voller Tatendrang. Torhüter Jürgen Müller und Patrick Rothe fanden gut ins Spiel, Kreisläufer Simon Baumgarten bekamen die Eisenacher überhaupt nicht in den Griff. Nach 13 Minuten führte der TVB verdientermaßen mit 10:6, nach der Auszeit brachte Gästetrainer Hans-Joachim Ursinus im Tor Andreas Nositschka für den bis dahin schwachen Timo Meinl.
Bittenfeld blieb die bessere Mannschaft. Florian Schöbinger erzielte per Konter das 16:11 (23.). Dann versäumte es der TVB, einen noch komfortableren Vorsprung herauszuspielen. Die rechte Abwehrseite des TVB schwächelte, und mit dem tschechischen Rückraumspieler Tomas Sklenak kamen die Bittenfelder überhaupt nicht zurande. Nach drei Toren in Folge war Eisenach wieder im Spiel (16:14/25.). In der zerfahrenen Schlussphase der ersten 30 Minuten rettete Bittenfeld die 19:16-Führung in die Pause.
Nach dem Wechsel leistete sich der TVB im Angriff zu viele Flüchtigkeitsfehler, und Müller bekam kaum einen Ball mehr zu fassen. Für sechs Minuten durfte Maik Hammelmann zwischen die Pfosten - mit ähnlichem Misserfolg. Nach 40 Minuten hatte Eisenach beim 25:25 erstmals ausgeglichen, nach Till Riehns Treffer musste der TVB einem Zwei-Tore-Rückstand hinterher laufen (26:28/44.). Die nun offensivere Deckung der Eisenacher schmeckte den Bittenfeldern überhaupt nicht, dennoch kämpften sie sich zurück ins Spiel. Rothe traf zum 30:28 (50.), Jürgen Schweikardt zum 31:29 (52.). Dann regte sich TVB-Coach Günter Schweikardt über eine Fehlentscheidung der Schiedsrichter zu sehr auf und bekam eine Zeitstrafe aufgebrummt.
In Unterzahl suchte der TVB zu überhastet den Abschluss, scheiterte reihenweise am immer stärker werdenden Meinl und geriet beim 31:32 vier Minuten vor dem Ende erneut ins Hintertreffen.
Dramatisch und für den TVB letztlich extrem bitter verliefen die letzten zwei Minuten. Nach Rothes Ausgleich zum 33:33 war Müller endlich wieder einmal zur Stelle, und die Bittenfelder hatten die große Chance zum Siegtreffer. Doch Rothe rutschte der Ball aus der Hand, Andrej Kastelic schnappte ihn sich und vollendete den Konter zehn Sekunden vor dem Ende zum 34:33-Siegtreffer der Gäste.
Kurz vor der Schlusssirene parierte Meinl den letzten Wurf von Adrian Wehner. Ein Unentschieden hätte dem TVB aber sehr wahrscheinlich nicht viel weiter geholfen.

TV Bittenfeld: Müller, Hammelmann; Hinz, Schöbinger (4), Vetrovec (1), Kramer, Bechtloff (3), Heib, Schweikardt (6/2), Baumgarten (6), Kleefeld, Rothe (10/3), Wehner (3), Coudoro.

ThSV Eisenach: Meinl, Nositschka; Hoffmann (1), Kraft (1), Sklenak (9), Weiß (1), Riehn (1), Emmelmann, Trautvetter (7), Mellack, Vesely (2), Kastelic (8/6), Jerkovic (4).

05.05.2007 · TV Willstätt-Ortenau - TV Bittenfeld 25:23

Dramatischer Spielverlauf endet mit unglücklicher Niederlage

(hju) Bitteres Resultat für den TV Bittenfeld beim TV Willstätt: Trotz aufopferungsvollem Kampf verlor der Aufsteiger das Spiel beim etablierten Tabellenfünften unverdient und unglücklich in den letzten neunzig Sekunden mit 23:25 Toren. Damit ist zwar noch nicht die endgültige Entscheidung in der Abstiegsfrage gefallen, aber für das Bittenfelder Team wird es jetzt in den beiden letzten Spielen, zuhause gegen den ThSV Eisenach sowie beim Tabellendritten TV Hüttenberg, ganz schwer, noch die notwendigen Punkte für den Klassenerhalt zu holen. Mit der Einstellung vom Freitagabend ist für die Mannschaft jedoch nichts unmöglich. Und die Hoffnung stirbt ohnehin zuletzt. Als zweiter Absteiger, neben dem nunmehr feststehenden TV Gelnhausen, kommen nach den Resultaten des Wochenendes ausser dem TVB nur noch TV Kirchzell und HSG Gensungen-Felsberg infrage, die beide einen Minuspunkt weniger und zudem das klar bessere Torverhältnis haben. Alle anderen Vereine haben mit dem Abstieg nichts mehr zu tun, auch der ThSV Eisenach.

Neunzig Sekunden waren noch zu spielen. Die Spannung war körperlich geworden. Über 1600 Zuschauer, darunter 120 TVB-Fans, tobten, machten die Halle mit Sprechchören, Trommeln und rhythmischem Klatschen zum Hexenkessel: Jan Vetrovec hatte gerade für seine Mannschaft nach einer prächtigen Kombination – der Ball wurde trickreich über Jürgen Schweikardt und Patrick Rothe zu dem auf der rechten Außenposition lauernden TVB-Außen gespielt – und einem bravourösen Kampfspiel den hoch verdienten Ausgleich zum 23:23 erzielt, das TVB-Team die wütende Gegenattacke der Willstätter abgewehrt, sich mit letztem Einsatz und einem überragenden Jürgen Müller im Tor wieder den Ball erkämpft, und wollte jetzt die Entscheidung – im falschen Moment. Das Ergebnis: ein Drama. Die Mannschaft spielte ihren Angriff nicht mit aller Konsequenz, produzierte so etwas wie ein blackout, und - ein Gewaltwurf suchte vergeblich den Weg ins Ziel. Den dafür das Ortenau-Team fand, 35 Sekunden später zwar, aber den Bittenfelder Schockzustand nutzend dies sogar gleich zweimal innerhalb fast derselben Sekunde. Das war die Entscheidung. Danach: Timeout und letzter Versuch von Trainer Günter Schweikardt mit offener Manndeckung in den letzten Sekunden versuchen zu retten, was nicht mehr zu retten ist. Dann – Schluss, Aus, Vorbei.
Vorbei auch die Chance mit einem Sieg gegen die in allen Heimspielen ungeschlagenen Willstätter für Furore in den Reihen der Abstiegskandidaten zu sorgen. Dabei war sie endlich wieder da gewesen, die alte Leistungsbereitschaft mit ihrer Leidenschaftlichkeit, die Spielfreude und dem unbedingten, engangierten Willen zum Erfolg.
Diese Niederlage war unglücklich und traf das über lange Phasen bessere Team unverdient. Spieltechnisch und taktisch deutlich verbessert bestimmte der TVB über weite Phasen Spiel und Geschehen, hatte den Gegner fest im Griff, vor allem in der letzten Viertelstunde der ersten Spielhälfte, als Keeper Jürgen Müller schier nicht zu bezwingen war und die Abwehr mit dem Innenblock Hinz/Schöbinger und einem explosiven Alexander Heib nahezu optimal agierte und nur noch ein (!) gegnerisches Tor zulies. Im Angriff sorgte Jürgen Schweikardt mit gutem Auge und gelungenen Anspielen auf Simon Baumgarten für Verwirrung in den Reihen des Gegners, Tore oder Siebenmeter.
Zwar fand der TVB etwas umständlich ins Spiel, konnte jedoch mit feinen Einzelleistungen die anfängliche Willstätter Führung immer wieder egalisieren oder auf ein Tor verkürzen. Die Tore von Jürgen Schweikardt (2) und Patrick Kleefeld (7-m) liesen den Spielfluß immer besser werden, ab der zehnten Minute kam das Angriffsspiel so richtig auf Touren, selbst Christoph Hinz entwickelte im Spiel nach vorne eminenten Druck. Sein Anschlusstreffer zum 4:5 wirkte wie ein Signal. Das Kombinationsspiel funktionierte nun prächtig und wurde mit dem sehenswerten Auftritt von Simon Baumgarten, seinen beiden Toren und einem Siebenmeter (wiederum verwandelt von Patrick Kleefeld) vollends zur Augenweide. Die Chancen für den TVB häuften sich jetzt im Minutentakt. Nur Latte, Pfosten, Latte und des Gegners Torwart verhinderten weiteren Bittenfelder Torjubel. Beim 8:8 durch Patrick Rothe in der 22. Minute, Jürgen Müller hatte ihn mit einem Konter zu einem langen Sprint gezwungen, war dieser dann jedoch grenzenlos. Die Bittenfelder wirbelten weiter: 8:9 Jürgen Schweikardt, 8:10 Adrian Wehner, 8:11 Christoph Hinz, 8:12 Adrian Wehner, eine Nachlässigkeit fünf Sekunden vor dem Halbzeitpfiff erlaubte den konsternierten Ortenauern noch ein neuntes Tor, das erste seit fünfzehn Minuten. Hätte der TVB seine imponierend heraus gespielten Chancen in dieser dominanten Phase konsequent genutzt, ein Vorsprung von acht bis zehn Toren wäre glatt möglich gewesen. So aber nahm das Drama seinen verhängnisvollen Lauf.
Schon zwei Minuten nach Wiederanpfiff hatte Willstätt mit dem 11:12 unter dem ohrenbetäubenden Jubel seiner Anhänger den Anschluss geschafft, gleichzeit fiel Alexander Heib mit einer Risswunde über dem Auge verletzt aus und konnte nicht mehr mitwirken. Der TVB kämpfte zwar unverdossen weiter, die Ordnung in der Deckung, im Mannschaftsgefüge und im Spielablauf war jedoch durch seinen Ausfall fortan empfindlich gestört. Adrian Wehner erhöhte trotzdem auf 13:11, dem prompt das 12:13 durch den besten Willstätter Spieler Garbacz ( 8 Tore) folgte. Der TVB reagierte mit 14:12 durch Jens Bechtloff. Als in der 47. Minute Willstätt mit 22:21 zum erstenmal wieder in Führung ging erbebte die Halle in ihren Grundfesten. Schlusskommentar: Der TVB hatte insgesamt achtmal die Führung inne, nur in den jeweils ersten zehn und letzten zehn Minuten nicht, und hätte dieses Spiel nie und nimmer verlieren dürfen. Pech, aber auch mangelnde Konzentration beim Abschluss sowie unzureichende Chancenverwertung verhinderten den Erfolg. Das lässt sich mit dieser Leistung und diesem Engagement in den beiden nächsten Spielen noch ändern. Im Vertrauen darauf sollten Trainer und Team diese kommenden Aufgaben angehen.

TVB:
Müller, Hammelmann; Feld: Coudoro, Bechtloff (2), Heib, Schweikardt (5/1), Baumgarten (4), Kleefeld (2), Rothe (2/1), Wehner (4), Vetrovec (2), Schöbinger, Hinz (2), Krammer; Herausragend: Müller, Baumgarten, Schweikardt, Wehner



25.04.2007 · Bergische HC - TV Bittenfeld

TV Bittenfeld: weiterhin kein Erfolgserlebnis

Angriff und Abwehr zu schwach / Chancen auf Klassenerhalt schwinden

(hju) Trotz einer guten Torhüterleistung von TVB-Keeper Jürgen Müller, hatte der TVB bei diesem Spiel keine Chance auf einen Erfolg. Dafür war der Gegner zu spielstark und zu schnell. Im Bittenfelder Angriff wiederum lief es überhaupt nicht, und auch die Abwehr hatte kein Rezept gegen seinen schnellen und ballgewandten Gegner. Die Chancen mit eigener Kraft den Klassenerhalt zu schaffen, sind nach diesem Spiel deutlich gesunken. Selbst ein Sieg im letzten Heimspiel gegen ThSV Eisenach reicht nun aufgrund der Spielergebnisse der weiteren vom Abstieg bedrohten Vereine kaum mehr aus, um diesen zu verhindern.
Die Anreise erfolgte zwar mit dem ICE, aber das Tempo im Spiel, vor nur rund 550 Zuschauern, machten und diktierten die Bergischen Löwen. Nichts war's mit dem insgeheim erhofften und auch erwarteten Löwenmut des TVB. Der Bittenfelder Express stotterte und wurde nach allen Regeln der Handballkunst ausgespielt und ausgekontert. Der Spielverlauf zeigt es deutlich: Nach der Bittenfelder Führung durch Baumgarten zum 1:0 in der ersten Minute, erfolgte prompt der Ausgleich, und dann spielte nur noch eine Mannschaft – der Bergische HC. 7:1 stand es nach elf, 9:3 nach siebzehn, und 16:6 nach fünfundzwanzig Minuten. Spiel und Punkte waren somit zu diesem frühen Zeitpunkt bereits weg, auch wenn Simon Baumgarten, Adrian Wehner – durch einen Doppelschlag, und Alexander Heib in den verbleibenden fünf Minuten bis zu Pause, noch eine Resultatverbesserung auf 16:10 erzielten. Die Angriffsleistungen waren zu schwach, ohne Biss und ohne druckvollen Spielaufbau. Der rechte Flügel lahmte völlig, Linksaussen Jens Bechtloff , sonst
ein Torgarant, war ohne Glück, und Jürgen Schweikardt fand, wie die gesamte Mannschaft, überhaupt nicht ins Spiel, zudem wurden von fünf Siebenmeter drei nicht im Tor untergebracht! Die Bergischen verstanden es clever mit ihrer variablen 5:1- und 4:2-Deckung die Räume so eng zu machen und zu verschieben, dass im TVB-Angriffsspiel anstatt Tore Fehler produziert wurden, und der BHC zu leichten Konter-Toren kam. Zudem waren sie läuferisch dem TVB weit überlegen. Die TVB-Deckung wiederum hatte ihre liebe Not mit den schwungvollen Abläufen und hart plazierten Distanzwürfen des Gegners, der auch mit der zweiten Welle seine Überlegenheit demonstrierte. Allein die Rückraumspieler Nippes, Hinze und Friedrich erzielten 18 Tore. TVB-Keeper Jürgen Müller, hoch motiviert angereist, von seinem ersten Länderspiel am Abend zuvor in der deutschen Nationalmannschaft gegen die Schweiz, - „es war eine runde Sache“ - , konnte einem Leid tun. Gegen die zumeist freien Würfe konnte er nur wenig ausrichten, trotzdem versuchte er mit immer wieder beeindruckenden Paraden, darunter zwei gehaltenen Siebenmeter, und Harpunen-Anspielen seiner Mannschaft zu helfen. Vergeblich. Simon Baumgarten am Kreis, und er, waren an diesem Abend die auffälligsten TVB-Spieler.
Das Debakel für den TVB setzte sich in der zweiten Spielhälfte fort, lediglich beim Stand von 18:14 und 19:15 (38. Minute) flackerte so etwas wie Hoffnung auf. Aber der Gastgeber hatte seinen Gast weiterhin fest im Griff. In der 45. Minute stand es folgerichtig 25:16, weiter ging es über 28:19, 30:22, 32:24 zum Endstand von 36:26. Der Abfiff war eine Erlösung.
Dem TVB bleiben neben dem letzten Heimspiel gegen ThSV Eisenach am 12. Mai noch zwei Auswärtsspiele. Eines davon, am Freitag 4.5. in Willstätt, sollte er für sich entscheiden, wenn das mit dem Klassenerhalt am 12. Mai gegen Eisenach noch klappen soll. Zu wünschen ist es dem Team, auch wenn die katastrophale Auswärtsschwäche anderes signalisiert.

TVB:
Tor: Müller, Hammelmann; Feld: Coudoro (2), Bechtloff (1), Heib (3), Schweikardt (3/1), Baumgarten (6), Kleefeld (2), Rothe (4/1), Wehner (4), Vetrovec, Schöbinger (1), Hinz.
Herausragend: Müller, Baumgarten
BHC:
Tor: Zoubkoff, Nippes, S.; Feld: Nippes, K. (5/3), Hinze (7), Quade, Friedrich (6), Neuenhofen (1), Krosch (1), Kluge (2), Oelze (1), Horn (1), Selmanovic (4), Aschenbroich (4), Reinarz (3), Mullens (2);


14.04.2007 · Gensungen - TV Bittenfeld 39:32

Der Auswärts-Fluch: TVB muss weiter bangen

Es ist wie verhext: Das engagiert spielende TVB-Team kämpft auswärts weiterhin erfolglos um wichtige Punkte. Auch beim Tabellen-Vorletzten HSG Gensungen-Felsberg mussten die gegenüber den letzten Auswärtsspielen erheblich verbesserten Bittenfelder Zweitliga-Handballer eine unglückliche und zu hohe 32:39-Niederlage hinnehmen.
Unglücklich war die Niederlage, weil der TVB in entscheidenden Situationen glücklos spielte. Für die Nordhessen war es eine letzte Chance, vielleicht doch noch dem Abstieg zu entgehen. Mit ihrem enthusiastisch gefeierten Erfolg sind sie bis auf einen Punkt an die Bittenfelder herangerückt, nach Minuspunkten gerechnet. Der TVB ist nunmehr Tabellen-Fünfzehnter.
Die Gesichter der Bittenfelder Spieler, Trainer und Betreuer sprachen Bände. Da hatte in der Vorbereitung eigentlich alles gepasst, die Mannschaft war einen Tag früher angereist, hatte sich gewissenhaft auf dieses für den Abstieg vorentscheidende Spiel vorbereitet, war hoch motiviert in die vom Gegner zur „höllischen“ Auseinandersetzung hochstilisierte Partie gegangen - und stand am Ende nach engagiertem Spiel doch nur wieder mit leeren Händen und hängenden Köpfen da.
Keine Frage: Mannschaft und Trainer wussten bei diesem Spiel, um was es ging, sie haben alles gegeben. Und doch waren es am Ende wieder spieltaktische Situationen, nicht ausreichende Teamfähigkeit und Leistungsbereitschaft Einzelner sowie unzureichende Chancenverwertungen, die verhinderten, dass der TVB erfolgreich war. Dabei besitzt die Mannschaft so gut wie alle Voraussetzungen, um solche schwierigen Situationen zu meistern.
Die Blickrichtung und Vorbereitung sollte nun dem schweren Heimspiel gegen den ThSV Eisenach gelten. Die drei weiteren Auswärtsspiele gegen die Spitzenteams absolviert man am besten als eine Art „Kür“, dann ist bei der vorhandenen Spielkompetenz des TVB ohnehin auch immer ein überraschender Erfolg möglich.
Mit ursächlich für die eigentlich überflüssige Niederlage gegen die schnellen und kampfkräftigen Nordhessen war die mangelnde Harmonie einzelner Mannschaftsteile, vor allem beim schnellen Umschalten von Abwehr auf Angriff und umgekehrt; die Sprintfähigkeit einiger Dauerläufer sollte sich dabei auch steigern.
Der TVB kam ordentlich ins Spiel, der Spielaufbau war gut organisiert und funktionierte, kurzum: Die Gäste waren in der ersten Hälfte die spielauffälligere Mannschaft. In der Abwehr kriselte es jedoch sehr bald gegen den dynamischen Rückraum der Nordhessen, die Defensive verstand es nicht, den Aktionsradius von Eidam und Serfel (zusammen 13 Tore) einzuengen - das war, zusammen mit den nur normalen Torwartleistungen von Müller und Hammelmann und der mangelnden Chancenverwertung im Angriff, der Grund, warum der TVB bis zur Pause mit 16:19 in Rückstand geriet, anstatt mit einigen Toren in Führung zu liegen.
In den zweiten 30 Minuten wurde dieses Handicap noch offensichtlicher und führte zur Niederlage, zumal die Nordhessen Spielmacher Jürgen Schweikardt regelrecht in die Zange nahmen und so auch den Wirkungsgrad von Kreisläufer Simon Baumgarten empfindlich störten. Nur Alexander Heib konnte sich mit seiner Dynamik und Schnelligkeit weiterhin in Szene setzen, mit zehn Toren war er auch der erfolgreichste Werfer der Bittenfelder.

TVB: Müller, Hammelmann; Coudoro (3), Bechtloff (4), Heib (10/1), Schweikardt (5/1), Baumgarten (5), Kleefeld, Rothe (3), Wehner, Vetrovec (1), Schöbinger (1), Hinz, Kramer

Quelle: Waiblinger Kreiszeitung - Horst Jung - 16.04.2007

07.04.2007 · TSG Friesenheim - TV Bittenfeld 34:24

Auswärts nichts Neues - Fehler über Fehler beim TVB

Es ist und bleibt unerklärlich. Auch bei der TSG Friesenheim setzte sich für Handball-Zweitligist TV Bittenfeld die Serie der hohen Auswärtsniederlagen fort. Das Team hatte bei der 24:34-Niederlage einen rabenschwarzen Tag.
Dabei hatten die Gastgeber in den letzten Spielen keineswegs überzeugt, so dass sich der TVB insgeheim einige Chancen ausgerechnet hatte. Der TVB muste seine Hoffnungen aber schnell begraben. Bittenfeld zeigte wieder einmal die altbekannten Schwächen und muss nun um den Klassenerhalt bangen. Diesen aus eigener Kraft zu schaffen, wird von Spieltag zu Spieltag schwieriger.
Es war so etwas wie ein spielerischer Offenbarungseid: Bittenfeld hatte zu keinem Zeitpunkt eine Chance, die Begegnung offen zu gestalten, geschweige denn zu gewinnen. Fehlte es doch wieder mal an allem. Bei der durch die Bank enttäuschenden Bittenfelder Mannschaft erreichte lediglich Keeper Jürgen Müller Zweitliganiveau.
Die Pfälzer waren in allen Belangen von Beginn an deutlich besser und führten bereits zur Pause mit 16:9 - damit war das Spiel entschieden. Der TVB hatte weder in der Halbzeitpause noch danach ein Rezept, das Spiel in den Griff zu bekommen. Der Angriff übertraf sich an Harmlosigkeit, auch die Abwehr machte es nicht viel besser und ihrem Torwart dadurch nicht leichter.
Symptomatisch für die Einstellung und Willenlosigkeit der Mannschaft: Im Angriff verloren gegangene Bälle wurden abgehakt, man schaute in aller Ruhe interessiert zu - quasi als neutraler Betrachter - ob es dem eigenen Torwart gelingt, den Wurf zu parieren. 19:10, 25:16, 29:20, 31:22 waren die weiteren deprimierenden Stationen. Endstand 34:24. Eine deftige und in der Höhe durchaus gerechtfertigte Niederlage. Für über 250 mitgereiste Fans blieb jedoch die bittere Erkenntnis, dass in dieser Form der Abstieg wohl nicht zu verhindern ist. Die Vorentscheidung darüber fällt im nächsten Auswärtsspiel, am Samstag, 14. April, beim Tabellenvorletzten HSG Gensungen-Felsberg.

Quelle: Waiblinger Kreiszeitung - Horst Jung - 10.04.2007

31.03.2007 · TV Bittenfeld - TSG Münster 35:27

Starker Auftritt gegen enttäuschende Gäste

Mit einem starken Auftritt und gestützt auf einen hervorragend aufgelegten Jürgen Müller im Tor hat Handball-Zweitligist TV Bittenfeld zwei weitere wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt errungen. Das Team besiegte vor heimischem Publikum die vor allem in der ersten Hälfte völlig enttäuschende TSG Münster mit 35:27.
So verhält sich eine Mannschaft, die unbedingt den Abstieg vermeiden will: engagiert und bissig von der ersten Minute an, spielfreudig und variabel im Angriff und konzentriert in der Abwehr. Ein Rätsel, warum der TVB solche Leistungen fast nur in der Gemeindehalle abliefert. Vielleicht liegt es an den Fans, die ihr Team auch gegen die TSG nach vorne peitschten und anfeuerten, wenn es mal kurz kritisch zu werden schien.
Besonders im Blickpunkt stand Jens Bechtloff. Unter der Woche war bekannt geworden, dass er zum Saisonende zum Erstligisten TBV Lemgo wechselt. Doch wer gedacht hatte, der Trubel um seine Person würde sich negativ auswirken, wurde eines Besseren belehrt. Der Linksaußen machte ein starkes Spiel und erzielte fünf Treffer. Herausragend beim TVB waren der in Hälfte zwei mit Sprechchören bedachte Torhüter Jürgen Müller sowie Adrian Wehner und Jürgen Schweikardt, die jeweils neun Tore zum Erfolg beitrugen.
Besonders in den ersten 30 Minuten war der Auftritt der Gäste dagegen eine „Frechheit“, wie es Trainer Hans-Josef Embs nach dem Spiel drastisch formulierte. Träge schlichen die Spieler übers Feld, auch die Leistungsträger Steffen Weber, Ziad Rejab und Rock Feliho übten sich in Lustlosigkeit. In der Vorrunde hatte Münster den TVB zeitweise an die Wand gespielt. Jetzt aber geht es bei der TSG um nichts mehr, das Team dümpelt ungefährdet im Mittelfeld dahin. Motivationsprobleme sind offensichtlich die Folge.
Bittenfeld begann hellwach. Müller machte seinem Spitznamen alle Ehre. Die Krake fuhr ihre Fangarme aus und parierte reihenweise freie Würfe. Bereits in der 9. Minute, Bittenfeld führte mit 6:3, nahm Gästecoach Embs eine Auszeit. Das Team riss sich aber nur kurz am Riemen. Beim Stand von 8:8 (15.) stellte die TSG das Handballspielen eine Zeit lang völlig ein. Bis zur 24. Minute erzielte sie kein Tor mehr und kassierte acht Treffer. Früh war das Spiel damit vorentschieden.
Sehr zum Ärger des wohlgenährten Gäste-Keepers Konrad Bansa, der seine Vorderleute anschrie, ohne damit etwas zu bewirken, und den Blick immer wieder hilflos in Richtung Bank richtete. Bansa selbst hielt kaum einen Ball.
Die Fans begleiteten den TVB mit Jubel in die Kabine
Dem TVB war’s wurst, die Mannschaft wirbelte einfach weiter und stand sicher in der Abwehr. Bis zur Pause bauten die Hausherren den Vorsprung sogar noch um ein weiteres Tor aus. Beim Stand von 19:10 ging’s unter dem Jubel der Fans in der voll besetzten Halle in die Kabine.
Embs reagierte und brachte Michael Rebstock für den völlig entnervten Bansa, allerdings mit nur bedingtem Erfolg. Beim 20:10 durch Wehner war die höchste Bittenfelder Führung erreicht. In der 36. Minute sah der Münsteraner Thomas Gölzenleuchter nach der dritten Zweiminutenstrafe Rot.
Der TVB selbst brachte die Gäste wieder ins Spiel. Anstatt den Vorsprung clever zu verwalten, warfen die jungen Bittenfelder, anscheinend berauscht vom eigenen Spiel, aus allen, oft aussichtslosen Lagen und verloren überhastet Bälle. So kam die TSG bis zur 48. Minute auf 21:25 heran.
Doch Bittenfeld war nicht gewillt, die schon sicher geglaubten zwei Punkte noch aus der Hand zu geben. Die Akteure gingen wieder konzentrierter zu Werke und bauten ihren Vorsprung erneut aus. Ein Kempa-Trick von Schweikardt, sicher abgeschlossen von Patrick Kleefeld, beendete den Torreigen des TVB. Die Mannschaft siegte souverän mit 35:27.

TV Bittenfeld: Müller; Hinz, Schöbinger (1), Vetrovec (4), Bechtloff (5), Heib, Schweikardt (9/5), Baumgarten (3), Kleefeld (2), Rothe (2), Wehner (9), Coudoro

TSG Münster: Bansa, Rebstock; Weber (4), Rejab (4), M. Mauch, Wernig (2), Gölzenleuchter (2), Kaplan, Zapototschny (2), T. Mauch (1), Stallmann (5), Bohnert (1), Pausch, Feliho (6/2)

Stimmen zum Spiel
Adrian Wehner, Spieler des TV Bittenfeld: „Wir haben die Spieler halblinks und halbrechts gut im Griff gehabt. Wenn wir so mal auswärts spielen würden, wär’s nicht schlecht.“

Quelle: Waiblinger Kreiszeitung - Mathias Schwardt

25.03.2007 · TUSPO Obernburg - TV Bittenfeld 33:25

Spiel der verpassten Chancen

Mit 25:33 verlor Handball Zweitligist TV Bittenfeld
- wie schon kurz berichtet - bei TUSPO Obernburg und rangiert nun punktgleich hinter Obernburg wieder auf Platz 13. Die beiden noch ausstehenden Heimspiele müssen jetzt unbedingt gewonnen werden, wenn die Chance auf den Klassenerhalt bestehen bleiben soll.
Der TVB hätte sich in Obernburg etwas Luft im Kampf gegen den Abstieg verschaffen können. Doch der Angriff konnte reihenweise klarste Torchancen gegen den souveränen TUSPO-Torwart Hacko nicht in Tore umwandeln, und die TVB-Abwehr bekam das gegnerische Duo Michael Müller und Tom Meisinger zu keinem Zeitpunkt in den Griff.
Es ist wie verhext. Auswärts bekommt der TVB nichts auf die Reihe. Vor 1500 Zuschauern begannen die Gäste zwar frisch und lagen doch nach 15 Minuten mit 4:10 zurück; obwohl sich Jürgen Müller im Bittenfelder Tor immer mehr steigerte und die Fehler seiner Vorderleute ein ums andere Mal mit glänzenden Paraden ausbügelte. Großartig, wie er sein Team im Spiel hielt, anfeuerte, so dass in der 28. Minute - nach vielen zuvor vergebenen Möglichkeiten -. der Ausgleichstreffer gelang. TUSPO-Müller und Bittenfelder Nachlässigkeit aber sorgten nach dem Ausgleich zum 11:11 innerhalb von zwei Minuten für eine glückliche 13:11-Halbzeitführung der Mainfranken.

Gastgeber verstärkten
die aggressive Abwehrarbeit
In der zweiten Spielhälfte verstärkte Obernburg seine offensive und aggressive Deckungsarbeit, mit dem Effekt, dass der Spielaufbau beim TVB immer weniger funktionierte, Adrian Wehner und Patrick Rothe als Rückraumschützen ausfielen und den Rest Torwart Hacko erledigte, darunter insgesamt zwei Siebenmeter (von Schweikardt und Kleefeld). Der TVB wiederum versuchte mit Manndeckung, durch Adrian Wehner und Alexander Heib, den Wirkungskreis von Michael Müller einzuengen - vergeblich.

Beim 16:15 keimte nochmals Hoffnung auf
Obwohl die TVB-Abwehr durch die gleichzeitige Hereinnahme von Florian Schöbinger im Innenblock an Stabilität gewonnen hatte, gaben die Obernburger ihre Führung nun nicht mehr ab. Beim Anschlusstreffer zum 16:15 von Jan Vetrovec keimte beim TVB nochmals Hoffnung auf, jedoch ging das Zielschießen auf Keeper Hacko trotz weiterhin bester Torchancen munter weiter und verhinderte so ab dem 24:20, dass der TVB in der Schlussphase nochmals in die Entscheidung eingreifen konnte. Lediglich Jürgen Schweikardt und phasenweise Jan Vetrovec sowie Alexander Heib bewiesen genügend Durchschlagskraft.
Resigniert wechselte Bittenfelds Torwart Jürgen Müller in den letzten zehn Minuten seinen Platz gegen Maik Hammelmann. Über den Spielstand von 29:20 und 32:23 kam es schließlich zum Endstand von 33:25, was für das TVB-Team in dieser Deutlichkeit wieder einen Rückschlag bedeutet. Es zeigte sich, nicht zum ersten Mal, dass die Konzentrationsfähigkeit in der Einstellung
zum Gegner sowie eine daraus resultierende Disziplin und Spielfähigkeit Schwachpunkte im Spiel des TVB sind. Ein für den Abstieg vorentscheidendes Spiel ist einfach anders zu führen.

TV Bittenfeld: Müller, Hamnielmann; Vetrovec (3), Kleefeld (3/2), Heib (2), Schweikardt (8/2), Baumgarten (1), Rathe (2), Wehner, Caudoro (2), Bechtloff (3), Hinz, Schobinger (1).

TUSPO Obernburg: Hacko, Wicha; Jauermk, Schulz, Milde (4), Schulz, S. (1), Meisinger (8), Beck (3), Schülller (2), Müller, P. (3), Alonso, Müller, M. (9), Reuter (3).


Adrian Wehner war auch gegeb die SG B-M einer der Aktivposten

17.03.2007 · TV Bittenfeld - SG Bietigheim-Metterzimmern 37:33
Großes Kämpferherz der Bittenfelder

Im Derby der 2. Handball-Bundesliga gegen die SG Bietigheim-Metterzimmern war der TV Bittenfeld beim 19:25 nach 33 Minuten schon angezählt. Auf die Bretter legte er sich vor knapp 1200 Fans allerdings nicht - im Gegenteil: Mit einer tollen kämpferischen Leistung entschied der TVB das hitzige Duell mit 37:33 verdientermaßen für sich.
Die Schlusssirene in der Bittenfelder Gemeindehalle ging im ohrenbetäubenden Jubel der Fans unter, und die Bittenfelder Spieler begruben ihren Torhüter Jürgen Müller unter sich. Die Szene eine Minute zuvor war symptomatisch für das, was sich in den letzten 25 Minuten des Derbys abgespielt hatte. Der treffsichere Jens Bechtloff besorgte per Konter das 36:33. Im Gegenzug parierte Müller gegen den ersten frei vor ihm auftauchenden Bietigheimer Jeremias Rose sowie beide Abpraller. Müller war einer der vielen Matchwinner in einem Spiel, das die Fans so schnell nicht vergessen werden.

Ganz bitter: Brodbeck wird lange ausfallen
Für drei TVB-Spieler war das Händeschütteln vor dem Spiel eine besondere Anstrengung: Jens Baumbach, Mario Hoppe und Markus Brodbeck kämpften sich auf Krücken durch die Reihen der Fans. Während Hoppe nach seinem Außenbandriss am Knöchel in dieser Saison sicherlich noch ein Comeback feiern wird, sieht es bei den anderen beiden eher schlecht aus. Baumbach ließ sich Ablagerungen aus dem Knie entfernen. Und Brodbeck, der sich am Mittwoch gegen Ludwigsburg am Meniskus verletzt hatte, wurde bereits operiert und wird wie Baumbach lange ausfallen.

Entweder die SG warf vorbei, oder der Ball zappelte im Netz
Damit lag die Last im Tor auf den Schultern von Jürgen Müller, der bis Samstag selten überzeugt hatte. Und auch gegen die SG Bietigheim-Metterzimmern flogen dem Junioren-Nationaltorhüter zunächst die Bälle nur so um die Ohren.
Dabei wurde er allerdings von seiner viel zu passiven Abwehr oft im Stich gelassen. Wenn die Bietigheimer nicht am Tor vorbeiwarfen, war Müller vornehmlich damit beschäftigt, die Würfe der Rückraumspieler Sandro Catak und Sebastian Sauerland aus dem Netz zu holen. Nach zwölf Minuten führte der Gast mit 9:6 und nach 24 Minuten mit 16:13. Auffälligste Bittenfelder waren im ersten Spielabschnitt der erneut starke Adrian Wehner und der energische Jan Vetrovec, die für knapp die Hälfte der TVB-Tore verantwortlich waren. Allein: Das nützte wenig, weil’s hinten regelmäßig einschlug. Auch der kurzzeitige Torhüterwechsel - Maik Hammelmann kam für Müller - brachte keinen Erfolg. Einen wesentlich stabileren Eindruck machte der SG-Keeper Matthias Gysin, folgerichtig ging Bietigheim mit der 19:16-Führung in die Pause.
Schlecht ging’s im zweiten Durchgang weiter. Jürgen Schweikardt, Christoph Hinz und Adrian Wehner vergaben in aussichtsreichen Positionen, und nach dem Treffer des starken Philipp Amann sah sich der TVB nach 33 Minuten deutlich mit 19:25 im Hintertreffen. Eine fragwürdige Zwei-Minuten-Strafe, welche die wenig souveränen Schiedsrichter Harald Schweizer und Herbert Vornehm gegen Christoph Hinz verhängten, war die Initialzündung für den TVB. Florian Schöbinger organisierte fortan die Abwehr, die plötzlich viel aggressiver agierte. Und Jürgen Müller bekam nach und nach mehr Bälle zu fassen.
In Unterzahl schafften die Bittenfelder zwei Tore zum 21:25 und das 22:25 durch den immer stärker werdenden Patrick Rothe. Eine erneute Dezimierung überstand die Heimmannschaft, und nach 41 Minuten erzielte Schöbinger den 25:25-Ausgleich - die Halle tobte. Mit einem Doppelpack des auch in der Defensive starken Wehner war der 10:2-Zwischenspurt gegen die konsternierten Gäste beim 29:27 perfekt (47.).
Beim 30:30 durch Rose war die Führung wieder weg (50.) - und der Weg bereitet für dramatische zehn Schlussminuten. Die Schiedsrichter sorgten mit etlichen merkwürdigen Entscheidungen für Hektik auf dem Feld und gellende Pfiffe auf den Rängen. Der TVB legte immer ein Tor vor, die SG glich aus - bis zum 33:32 fünf Minuten vor dem Ende. Dann parierte Müller einen freien Wurf von Rose, Wehner machte im Gegenzug das 34:32 - ehe Schweizer/Vornehm erneut den Zorn der Fans auf sich zogen. Rothe ging in der Abwehr energisch zur Sache, die Schiedsrichter indes hielten Schöbinger die Rote Karte unter die Nase (56.). Mehr als den Anschluss zum 34:33 schaffte die SG gegen die wie aufgedrehten Bittenfelder nicht mehr. Mit zwei Kontern durch Bechtloff und einem Treffer von Vetrovec zum 37:33 machte der TVB alles klar.

TV Bittenfeld: Müller, Hammelmann; Hinz, Schöbinger (1), Vetrovec (7), Bechtloff (6), Heib, Schweikardt (4/1), Kleefeld, Rothe (8), Wehner (7), Baumgarten (3), Coudoro (1), Fröschle.
SG Bietigheim-Metterzimmern: Gysin, Honisch; Winnen, Grimm, Salzer (1), Amann (6), Kuntzag, Henning (2), Lanci, Rose (6), Catak (8), Löffler (3), Bartels (1), Sauerland (6).

Quelle: Waiblinger Kreiszeitung - Thomas Wagner - 19.03.2007


14.03.2007 · TV Bittenfeld - SG HBR Ludwigsburg 23:30

Nach 32 Minuten ging es langsam dahin

(twa). Nichts wurde es mit der Überraschung: Vor 1 200 Zuschauern unterlag der TV Bittenfeld gestern Abend im Derby der 2. Handball-Bundesliga der HBR Ludwigsburg mit 23:30. Nach 32 Minuten hatte der TVB noch mit 17:16 geführt, dann ging’s langsam dahin und der Sieg verdientermaßen an den Aufstiegskandidaten.
Die Chancen für einen Sieg im Derby standen für den TVB zunächst nicht gut. Christoph Hinz, zur Winterpause von Ludwigsburg nach Bittenfeld gewechselt, musste vereinbarungsgemäß zusehen. Unter psychischen Schmerzen, schlug sein Herz logischerweise für beide Mannschaften. „Ich denke, ein Unentschieden nützt beiden“, sagte er vor dem Spiel.
Einer, den Hinz’ Rolle in der Abwehr hätte einnehmen können, musste ebenfalls passen: Mario Hoppe verletzte sich beim Warmmachen.
Trotz aller personellen Nöte begannen die Bittenfelder vor 1 200 Fans stark. Nach einem Blitzstart lag der TVB nach fünf Minuten mit 5:2 vorne. Obwohl das Angriffsspiel anschließend ins Stocken geriet, sah’s auch nach einer Viertelstunde beim 8:5 des guten Jürgen Schweikardt prima aus für den Außenseiter. Großen Anteil daran hatte Torhüter Markus Brodbeck, der in den ersten 30 Minuten zehnmal gegen die Ludwigsburger Sieger blieb. Brodbecks Gegenüber, der Ex-Pfullinger Tobias Heger, kam dagegen nur mühsam ins Spiel.
Abschütteln ließ sich der Tabellenfünfte allerdings nicht - im Gegenteil: Peter Jungwirth besorgte beim 10:9 nach 22 Minuten die erste Führung für die Gäste. Schon zu diesem frühen Zeitpunkt machte sich der große Unterschied zwischen den beiden Teams bemerkbar: Beim TV Bittenfeld fehlten schlichtweg die Alternativen auf den einzelnen Positionen, Wechselgründe hätte es einige gegeben.
Die Gefahr von den Außenpositionen und vom Kreis hielt sich in Grenzen. Und im Rückraum lag die Last zu sehr auf den guten Jürgen Schweikardt und Adrian Wehner. Der Ludwigsburger Trainer Henk Groener wechselte munter durch, hatte etliche Varianten parat. Zudem hatten die Bittenfelder auch noch Pech. Der überragende Brodbeck musste nach 25 Minuten mit Verdacht auf Innenbandanriss am Knie das Feld für Jürgen Müller räumen.
Dennoch blieb der TVB bis zur Pause (14:15) dran - und hoffte auf die zweiten 30 Minuten. Die begannen auch perfekt: Jürgen Schweikardt brachte den TVB nach 32 Minuten mit 17:16 in Führung, und die Fans freuten sich auf ein heißes Spiel. Daraus indes wurde nichts: Die Bittenfelder leisteten sich fortan im Spielaufbau Fehler über Fehler und scheiterten gleich reihenweise am immer stärker werdenden Heger. Zudem fehlen im Angriff die Ideen gegen die kompakte Ludwigsburger Abwehr. Binnen zwölf Minuten zog der Gast auf 24:18 davon und hatte das Spiel sicher im Griff (47.).
Der TVB schien bereits zu diesem Zeitpunkt zu resignieren, auch wenn nach Wehners Treffer zum 20:24 zehn Minuten vor dem Ende noch etwas Hoffnung aufkam. Den Bittenfelder fehlten aber die Kraft und auch die Möglichkeiten zur Wende. Mit einfachen Toren sorgte der in den ersten 30 Minuten noch schwache Gunnar Dietrich immer wieder für ein beruhigendes Polster. Spätestens beim 28:22 des starken Robin Haller (54.) war das Derby zugunsten der Ludwigsburger entschieden. Mit dem verdienten 30:23-Sieg bleibt die HBR im Aufstiegsrennen. Und der TVB muss am Samstag im drittletzten Heimspiel der Saison gegen die SG Bietigheim-Metterzimmern dringend punkten. Dann wieder mit Hinz, wahrscheinlich ohne Brodbeck und Hoppe.

TV Bittenfeld: Brodbeck, Müller; Schöbinger (1), Vetrovec (1), Bechtloff (1), Heib, Schweikardt (6), Baumgarten (2), Kleefeld (1), Rothe (3), Wehner (7), Coudoro (1).
HBR Ludwigsburg: Heger, Krotz; Rönnberg (5), Brandt (1), Klaus (2), Bauer (3), Pflugfelder (1), Freudl (3/3), Matschke, Dietrich (7), Abend, Haller (4), Morgant (2).

Quelle: Waiblinger Kreiszeitung - Thomas Wagner - 15.03.2007

07.03.2007 · TV Bittenfeld - EHV Aue 38:34

Wichtiger Heimerfolg, gute Chancenverwertung

Handball-Zweitligist TV Bittenfeld hat dem großen Druck standgehalten und zwei wichtige Punkte im Kampf gegen den Abstieg eingefahren. Das Team siegte im Heimspiel gegen den EHV Aue verdient mit 38:34. In einer nicht hochklassigen, aber spannenden und ausgeglichenen Partie gab die bessere Chancenverwertung den Ausschlag zu Gunsten der Hausherren.
Bittenfeld musste auf Alexander Heib verzichten, der sich im Training am Ellenbogen verletzt hatte. Die Mannschaft trat geschlossen auf, gleich mehrere Akteure erzielten vier Tore und mehr. Besonderen Anteil am Erfolg hatten Patrick Kleefeld, der alle sieben Strafwürfe sicher verwandelte, und Jan Vetrovec, der in brenzligen Situationen die Nerven behielt und wichtige Treffer erzielte. Torhüter Markus Brodbeck steigerte sich nach der Pause und parierte einige, allerdings oft unpräzise geworfene Bälle.
38 Tore sind eine Menge - 34 Gegentore allerdings auch. In der Abwehr lief es bei beiden Teams nicht wie gewünscht. Den Bittenfeldern gelang es nie, den überragenden Akteur auf dem Feld in den Griff zu bekommen: den 197-fachen tschechischen Nationalspieler Michal Tonar. Über ihn lief alles bei Aue, sein Ausfall wäre für die Mannschaft eine Katastrophe. Tonar ist 37 Jahre alt, spielte aber 60 Minuten durch und erzielte, nach 17 Treffern zuletzt, diesmal 15 Tore. Allein achtmal war er vom Siebenmeterstrich erfolgreich. Seine Schnelligkeit hat er eingebüßt, sein Ballgefühl nicht. Bei einigen seiner Anspiele übten sich die Zuschauer in kollektivem Augenreiben.
Doch Bittenfeld überzeugte ebenfalls immer wieder mit schönen Kombinationen. Gut war für das Team zudem, dass ein anderer wichtiger EHV-Akteur nicht seine Leistung brachte. Der lettische Torwart Mareks Skabeikis, ebenfalls Nationalspieler, war vor allem damit beschäftigt, hinter sich zu greifen. Auch dem zweiten Auener Keeper, Rostislav Badura, gelang wenig.
In der ersten Halbzeit gelang es lange keiner Mannschaft, sich abzusetzen. In der 16. Minute lag der TVB beim 7:9 nach zwei Unachtsamkeiten erstmals mit zwei Toren zurück. Doch die Hausherren kämpften um jeden Ball und ließen den ebenfalls abstiegsbedrohten Gegner nicht weiter davonziehen. Wieder stark agierte Adrian Wehner, dagegen kam Patrick Rothe nur schwer in die Partie.

Überzahlsituation optimal genutzt

Von der 23. Minute an gelang es Bittenfeld endlich einmal, wenn auch mit etwas Glück, eine Überzahlsituation optimal zu nutzen. Das Team machte einen erneuten Rückstand wett und glich zum 12:12 aus. Wehner und endlich auch Rothe sorgten mit einem Doppelschlag für die 17:15-Führung (29.), zur Halbzeit hieß es 18:16.
In den zweiten 30 Minuten gab Bittenfeld die Führung nicht mehr ab. Streckenweise führte auf beiden Seiten nahezu jeder Angriff zum Tor. Dann hatte sich Brodbeck besser auf die Würfe der Gegner eingestellt, und wenn es doch einmal wieder eng wurde, traf Bittenfeld im richtigen Augenblick. Besonders das Zusammenspiel zwischen Vetrovec und dem Rechtsaußen Cederic Coudoro war nicht nur hübsch anzusehen, sondern mündete auch in die nötigen Torerfolge. Beim 28:24 führte der TVB erstmals mit vier Treffern (46.).
Das Spiel der Auener wurde einfallsloser, vor allem, weil Tonar nun langsam doch der Dampf ausging. Mit einer kurzen Deckung engte Wehner die Kreise des Tschechen weiter ein, während eine Manndeckung gegen Jürgen Schweikardt auf der anderen Seite weniger einbrachte. Bittenfeld hatte die Partie nun klar im Griff und siegte ungefährdet mit 38:34.

TV Bittenfeld: Brodbeck, Müller; Hinz (3), Schöbinger (1), Vetrovec (4), Bechtloff, Schweikardt (6), Baumgarten (6), Kleefeld (7/7), Rothe (2), Wehner (4), Coudoro (5)
EHV Aue: Badura, Skabeikis; Uematsu (1), Urban (6), Serafimovics (2), Meinhardt (1), Kurzweg (1), Tonar (15/8), Rothenburger (1), Gutmanis (2), Matschos (5)

Stimmen zum Spiel

Adrian Wehner
, Spieler des TV Bittenfeld: „Es war ein gutes Spiel von uns. Heute haben alle zusammengeholfen, jeder hat für jeden gekämpft. Das Spiel haben wir in der Offensive gewonnen.“

Quelle: Waiblinger Kreiszeitung - Mathias Schwardt - 12.03.2007

07.03.2007 · HG Oftersheim-Schwetzingen - TV Bittenfeld 30:23

Bittenfeld lässt sich den Schneid abkaufen
(StN) - Der TV Bittenfeld kassierte bei der HG Oftersheim-Schwetzingen eine unnötige Niederlage. Der Handball Zweitligist verlor mit 23:30 (11:13). Dabei war die Mannschaft von Trainer Günter Schweikardt bis zur Halbzeit die spiel bestimmende Mannschaft. Doch nach der Pause drehte der Gastgeber mächtig auf, agierte äußerst aggressiv und ließ sich nach dem Ausgleich zum 15:15 in der 35. Minute das Spiel nicht mehr aus der Hand nehmen. „Wir hatten eine gute erste Halbzeit, danach allerdings haben wir uns den Schneid abkaufen lassen“, sagte Coach Schweikardt, in dessen Team besonders die beiden Torhüter Markus Brodbeck und Jürgen Müller heräusragten. Bester Werfer war mit fünf Treffern Adrian Wehner.


07.03.2007 · Bittere Niederlage für den TVB

Nach dieser neuerlichen Auswärts-Niederlage gibt es nichts mehr zu beschönigen: Das TVB-Team agierte und reagierte im Spiel gegen die HG Oftersheim-Schwetzingen ohne jegliche spieltaktische und spieltechnische Kompetenz und ist mit dieser 30:23-Niederlage wieder auf den drittletzten Tabellenplatz zurückgefallen. Dabei wurde zunehmend deutlicher, wie sehr die ständigen Misserfolge bei Auswärtsspielen nunmehr beginnen, dramatische Formen anzunehmen. Die Mannschaft ist immer häufiger nur noch ein Schatten ihrer selbst, d. h. ihrer oft gezeigten Spielstärke, und läuft jetzt Gefahr auch bei den kommenden Heimspielen mit leeren Händen dazustehen.
Fast ist man geneigt vom Niedergang einer Spielkultur zu sprechen. Denn, wie die zweite Spielhälfte, nach einer 13:11-Pausenführung weggegeben wurde, war für alle bitter. Für Mannschaft und Trainer ebenso wie für die zahlreichen angereisten Fans.
Ohne spieltaktische Antworten – eigentlich eine Angelegenheit der Trainer - auf eine variabel operierende gegnerische Abwehr, ohne Spielwitz, eigene Ideen, Leidenschaft und innerem Engagement, spielte das TVB-Team ohne Selbstbehauptungswillen und Angriffsschwung gegen eine agressive und kampfesfreudige Oftersheimer HG, die aus ihren Fehlern in der ersten Spielhäfte die richtige Lehren zog, und mit ungestümer Offensivkraft das TVB-Team nur noch in der Defensive verharren lies. Fehler über Fehler war die fast zwangsläufige Folge bei den Bittenfeldern. Ob in der Abwehr, oder im Angriff – es klappte so gut wie nichts mehr. Dabei hatte das Spiel für den TVB ausgesprochen gut begonnen: Torhüter Markus Brodbeck war von der ersten Minute an prima „auf dem Posten“, hielt reaktionsschnell zwei Siebenmeter und gab mit zahlreichen weiteren Paraden seiner Abwehr den notwendigen Rückhalt. Als er in der 23. Spielminute von Jürgen Müller abgelöst wurde, knüpfte dieser nahezu nahtlos an diese Leistungen an. Komplettiert wurde die tadellose Vorstellung dieser Beiden von einem in Abwehr und Angriff gleichstarken Adrian Wehner der nach seiner Einwechslung in der 12. Minute mit drei blitzsauberen Toren für eine hoffnungsfrohe 13:11-Führung bis zur Pause sorgte, obwohl im Angriff der Spielfluß
wegen unpräzisen Ballabgaben nur mühsam funktionierte. Als nach der Pause Oftersheim, wie ihr Trainer Wilfried Job sagte „ Ernst machte“ und mit dem unbedingten Willen dieses Spiel zu gewinnen wieder auf das Spielfeld zurück kam,
war es um den TVB geschehen. Gegen die nun ausgesprochen agressiv und variabel operierende 3:2:1- und 4:2-Deckung hatten die Bittenfelder kein taktisches Rezept und an diesem Tag auch nicht die spielerischen Mittel parat. Ab dem 16:15 bereits in der 37. Minute war der Widerstand so gut wie gebrochen. Über 21:18 (45. Min), 25:20 (50. Min) und 29:21 (55. Min), kam die HG vor rund 550 Zuschauern zu einem ungefährdeten 30:23-Erfolg. Zwar stemmten sich die beiden TVB-Torhüter und der agile durchsetzungsstarke Adrian Wehner – warum in dieser Phase eigentlich seine Auswechslungen? - mit aller Macht gegen die drohende Niederlage – vergebens: Abwehr und Angriff waren nur noch Stückwerk, mit der Konsequenz, dass auch Linksaussen Jens Bechtloff weitgehend ohne Bindung und sein Wirkungsgrad blass bleiben musste. Das Talent Patrick Kleefeld kam nicht zum Einsatz.
Für den TVB folgt nun eine „Woche der Wahrheit“ mit Heimspielen gegen Aue (10.3.), Ludwigsburg (14.3.) und Bietigheim (17.3.). Hier zu punkten ist Pflicht.
Ob die Mannschaft bei diesen schweren Spielen auf die Erfolgsspur zurückfindet, wird mit davon abhängig sein ob Jürgen Schweikardt und Patrick Rothe den Weg aus ihrer signifikanten Formschwäche finden.

TV Bittenfeld: Markus Brodbeck, Jürgen Müller (Tor); Jan Vetrovec (1), Patrick Kleefeld, Alexander Heib (3), Jürgen Schweikardt (4), Simon Baumgarten, Patrick Rothe (2), Adrian Wehner (5), Cederic Coudoro (4/1), Jens Bechtloff (3), Christoph Hinz, Florian Schöbinger (1).

TV Oftersheim-Schwetzingen: Lenz, Rutschmann (Tor); Conrad, Buschsieper (1), Weißling, Sauer (1), Job (8), Wilbrandt (8),
Rohr (3), Bogusch, Meiser (3), Litzinger (6), Hubert, Köstler.

Stimmen zum Spiel

Adrian Wehner, Spieler des TV Bittenfeld: „Wir müssen wieder dynamischer spielen, im Angriff, aber auch in der Abwehr agressiver decken, der Spielfluss ist einfach zu statisch.

Horst Jung / 08.03. 07

03.03.2007 · TV Bittenfeld - TSV Bayer Dormagen 25:31

TV Bittenfeld verpasst die Überraschung
(hju) - In der Rückrunde wechseln bei Handball-Zweitligist TV Bittenfeld weiterhin Licht und Schatten. Gegen den Tabellenzweiten TSV Bayer Dormagen verpasste der TVB eine Überraschung und verlor mit 25:31 - in einem Spiel, das die 1100 Zuschauer begeisterte. Erst in der Schlussphase mussten die Bittenfelder dem hohen Tempo Tribut zollen. Ein Grund für die Niederlage: Die sonst treffsicheren Jürgen Schweikardt und Patrick Rothe blieben dieses Mal ohne Torerfolg. Erfolgreichster Schütze war Adrian Wehner mit sechs Toren. Trainer Günter Schweikardt monierte später „vergebene Torchancen und zu frühe Abschlüsse“, vor allein ab der 51. Minute. Dort stand es noch 22:24, doch die Fehler im Angriff ermöglichten Dormagen ein erfolgreiches Konterspiel. Durch die Niederlage ist der TV Bittenfeld auf den 14. Tabellenplatz zurückgefallen


Zu viele Fehler - der TVB verpasste eine Chance

Das Wunder von Essen hat sich nicht wiederholt. Mit 25:31 unterlag Handball-Zweitligist TV Bittenfeld dem Aufstiegsaspiranten Bayer Dormagen. Verdient, aber um einige Tore zu hoch. Die Gastgeber hatten lange die Chance zum Punktgewinn oder gar mehr, scheiterten aber an der Dormagener Klasse und noch öfter an den eigenen Fehlern.
Als Mannschaft im Abstiegskampf kann man gegen ein Team, das den Aufstieg zum Ziel hat, durchaus verlieren; auch zu Hause. Wer TVB-Trainer Günter Schweikardt aber nach dem Spiel sah, wusste, dass der sich dem Tenor vieler Zuschauer nicht anschließen würde. Er hatte gewinnen wollen und hatte - trotz aller Schwächen seiner Mannschaft - die Chance dazu gesehen. Noch neun Minuten vor Schluss hatte der TVB vor 1100 Zuschauern lediglich 22:24 zurückgelegen und wie zuvor schon mehrfach die Gelegenheit verschenkt aufzuschließen. Trotz Überzahl fing sich der Gastgeber zwei Treffer ein und als dann noch Jens Bechtloff und Jan Vetrovec Zeitstrafen erhielten, war die Partie gelaufen. Zwar meinte Gästetrainer Kai Wandschneider hernach, die Begegnung sei auch „fünf Minuten vor Schluss noch nicht entschieden gewesen“, doch auch im letzten Aufbäumen leistete sich Bittenfeld zu viele Fehler und verlor deshalb schließlich viel zu hoch.
Bei den Gastgebern fehlten im Angriff die Impulse von Jürgen Schweikardt. Der Spielmacher war unter der Woche krank gewesen, wurde gegen Dormagen fast ausschließlich in der Abwehr eingesetzt. Dennoch hatte er einige Gelegenheiten auch im Angriff, ließ sie aber allesamt aus.

Erste Halbzeit - Spiel der Torhüter
Die Bittenfelder Probleme lagen eindeutig in der Offensive. Zu selten gelang ein Anspiel an den Kreis, auch über die Außenpositionen gelang wenig. Die Abwehr indes stand sicher und was aufs Tor kam, hielt Markus Brodbeck. Überhaupt war die erste Hälfte das Spiel der Torhüter. Hätte Brodbeck nicht so gut gehalten, Bittenfeld wäre bereits im ersten Durchgang hoffnungslos zurückgelegen. Kurz vor dem Wechsel brachte Günther Schweikardt Jürgen Müller ins Tor. Der reagierte gleich dreimal hintereinander gegen frei vor ihm auftauchende Dormagener hervorragend.
Auf der Gegenseite glänzte Joachim Kurth nicht weniger. Er parierte Schweikardts Siebenmeter, blieb gegen diesen, gegen Vetrovec und Coudoro auch im Duell Eins-gegen-Eins Sieger. So verpassten die Gastgeber ein besseres Ergebnis zur Pause und liefen auch im zweiten Durchgang immer einem Rückstand hinterher.
Auf 17:14 zog Dormagen nach dem Wechsel davon, doch Bittenfeld holte auf. Dann führten die Gäste 24:20, wieder kam der TVB heran und verschenkte durch Fehler und überhastete Aktionen die Chance, auszugleichen. Dormagen allerdings bewies nach dem Wechsel, warum die Mannschaft in der Spitzengruppe steht. Herausragend spielte Adrian Pfahl, der scheinbar mühelos traf und genauso ein gutes Auge für seine Mitspieler bewies. Bittenfeld bemühte sich, doch Dormagen ließ es nicht zu, dass noch einmal Spannung aufkam.
Das am Ende deutliche Ergebnis spiegelt die Kräfteverhältnisse nicht korrekt wider. Trotz der Dormagener Klasse hat Bittenfeld durch zu viele Fehler in den entscheidenden Phasen eine gute Gelegenheit verpasst.

TV Bittenfeld: Brodbeck, Müller; Hinz (2), Schöbinger, Vetrovec (3), Bechtloff (4), Heib (5/2), Schweikardt, Baumgarten (3), Rothe (1/1), Wehner (6), Coudoro (1), Kleefeld.

Bayer Dormagen: Kurth, Reckzeh; Schindler (2), Pfahl (6), Plaz (3), Koke (3), Meyer (5), Duin (2), Wagner (3), Landsberg (1), Sieberger (1), Meckes (3), Lochtenbergh (2), Laurencz.

Quelle: Waiblinger Kreiszeitung - 05.03.2007 - Gisbert Niederführ

02.03.07 · „Warum sollten wir Bayer nicht schlagen?“

Der nächste Gegner des TV Bittenfeld in der 2. Handball-Bundesliga ist wieder im Titelrennen. Das macht die Aufgabe für den TVB morgen nicht leichter. „Im Hinspiel haben wir gar nicht so schlecht ausgesehen“, sagt TVB-Trainer Günter Schweikardt. „Warum sollten wir Bayer Dormagen nicht schlagen?“
TV Bittenfeld (13. Platz, 15:27 Punkte) - TSV Bayer Dormagen (2., 30:12/Samstag, 19.30 Uhr). Der TV Gelnhausen kam dem TV Bittenfeld am Mittwoch gerade recht, präsentierte sich der Tabellenletzte doch nicht gerade als die große Nummer. Vor allem einer profitierte von den bisweilen immensen Löchern in der Gelnhäuser Deckung: Adrian Wehner spielte groß auf. „Ich freue mich riesig für ihn, dass er endlich mal wieder gezeigt hat, was er kann“, sagt TVB-Trainer Günter Schweikardt. Auch in der Abwehr hinterließ Wehner einen starken Eindruck. Schweikardt hofft, dass ihm der Auftritt gegen Gelnhausen Selbstvertrauen und Sicherheit geben wird.
Wehners Steigerung war auch deshalb wichtig, weil Jürgen Schweikardt am Mittwoch kränkelte und wenig Einsatzzeiten hatte. „Bis Samstag wird er wieder fit sein“, sagt sein Vater und Trainer.

Quelle: Waiblinger Kreiszeitung - 02.03.07 - Thomas Wagner


28.02.2007 · TV Bittenfeld - TV Gelnhausen 32:28

Starke linke Seite Wehner/Bechtloff

Schön war’s nicht immer, was die Bittenfelder Zweitliga-Handballer gestern boten. Viel wichtiger indes war das Ergebnis: Mit 32:28 (19:16) besiegte der TVB den Tabellenletzten TV Gelnhausen. Im Mittelpunkt stand dabei ein Spieler, der in dieser Saison selten in Erscheinung getreten war: Adrian Wehner traf zehn Mal und war gemeinsam mit Jens Bechtloff der Aktivposten.
Die Fans in der Bittenfelder Gemeindehalle atmeten gestern Abend um kurz vor halb zehn Uhr gleich zweimal durch: Im so genannten Vier-Punkte-Spiel gegen den Abstiegskonkurrenten blieb der TVB hochverdient Sieger. Zudem unterlagen am Mittwochspieltag mit Gensungen/Felsberg, Delitzsch und Kirchzell drei weitere Teams aus dem hinteren Tabellendrittel.
Nach der enttäuschenden Leistung in Kirchzell war dem TVB gegen Gelnhausen zunächst die Verunsicherung anzumerken. Dabei standen bis auf den Dauerverletzten Jens Baumbach seit langer Zeit wieder einmal alle Spieler zur Verfügung - wenn auch der eine oder andere ziemlich lädiert.
Ein Bittenfelder war vom Start weg hellwach: Was Linksaußen Jens Bechtloff in den ersten 30 Minuten auch anstellte, der Ball flog dem zuletzt so starken Gelnhäuser Torhüter Jasmin Camdzic nur so um die Ohren. Zu einem größeren Vorsprung führte die Glanzleistung des 20-Jährigen allerdings nicht. Zu unkonzentriert agierten Bechtloffs Kollegen mitunter. Mit 7:6 führte Gelnhausen nach zehn Minuten.
Besserung in Sicht war nach dem Siebenmetertreffer von Patrick Rothe zum 9:7 (13.). Dann jedoch war Christoph Hinz mit einer Zweiminutenstrafe gegen ihn nicht einverstanden. Die Schiedsrichter Christian Moles und Lutz Pittner schickten Hinz gleich für vier Minuten auf die Strafbank.
Ins Hintertreffen gerieten die Bittenfelder dadurch nicht - im Gegenteil: Zwei Treffer in Folge des durchsetzungsstarken Adrian Wehner sorgten beim 13:10 nach 18 Minuten für die erste Drei-Tore-Führung des TVB. Bei diesem Vorsprung blieb’s auch zur Pause (19:16), wobei Bittenfeld in einigen Situationen zu überhastet den Abschluss suchte und somit ein größeres Polster vergab.

Nur zwei Gegentore in 15 Minuten

In den zweiten 30 Minuten erwischte die Heimmannschaft einen prima Start. Die Abwehr vor dem guten Torhüter Markus Brodbeck stand von Minute zu Minute besser, den schwerfälligen Gelnhäusern fiel überhaupt nichts mehr ein. Egal, ob sich Philip Deinet - der beste Gästespieler - oder Anders Indset auf der Spielmacherposition versuchten. Mit fünf Toren in Folge erspielte sich der TVB binnen sieben Minuten das beruhigende 23:17. Da fiel’s auch nicht ins Gewicht, dass die rechte Angriffsseite der Bittenfelder mit Patrick Rothe und Jan Vetrovec einen schwachen Tag erwischte.
Um so stärker agierte die Gegenseite mit Adrian Wehner und Jens Bechtloff. Nach Bechtloffs Tor zum 27:18 (44.) schien der TVB die trägen Gäste zermürbt zu haben. Mickrige zwei Treffer gelangen Gelnhausen in den ersten 15 Minuten der zweiten 30 Minuten. An eine Wende war mit solch einer Ausbeute natürlich nicht zu denken.
Dann jedoch war plötzlich der Wurm im Bittenfelder Angriffsspiel. Innerhalb von zehn Minuten verkürzte der Gast auf 29:25, sechs Minuten vor Schluss nahm TVB-Trainer Günter Schweikardt eine Auszeit. Seine Spieler konzentrierten sich in der Endphase nochmals, und bezeichnenderweise sorgten Wehner und Bechtloff mit dem 30:24 und 31:24 (56.) für die Entscheidung.
Gelnhausen kam zwar noch auf vier Tore heran, am hochverdienten 32:28-Sieg des TVB indes gab’s keine Zweifel mehr. Die beiden eminent wichtigen Punkte hatten die Bittenfelder im Sack. Bis zum Samstag muss der Aufsteiger allerdings noch eine Schippe drauf legen. Dann gastiert Bayer Dormagen in der Gemeindehalle.
Der Gegner wird besonders motiviert sein, schließlich ist der ehemalige Titelkandidat plötzlich wieder im Rennen. Tabellenführer TUSEM Essen kassierte gestern in Aue eine 17:26-Schlappe und steckt in der Krise. Weil auch der Bergische HC gegen Willstätt patzte (23:32), ist Bayer als neuer Zweiter mit zwei Punkten Rückstand auf Essen wieder auf Schlagdistanz. Und vom TVB wird sich Bayer nur ungern aufs Kreuz legen lassen wollen.

TV Bittenfeld: Brodbeck, Müller; Hinz, Vetrovec, Bechtloff (7), Heib (4/3), Schweikardt (2), Baumgarten (3), Rothe (3/1), Wehner (10), Hoppe, Schöbinger (1), Coudoro (2), Kleefeld.

TV Gelnhausen: Camdzic, Zimmermann; Hildebrand (5/2), Knez (4), Deinet (7), Djurdejevic, Justus (3), Schwaab (1), Schindler (1), Lisiecki (1), Indset, Freiwald (1), Hubbert (1/1), Tallo (4).

Quelle: Waiblinger Kreiszeitung - 01.03.07 - Thomas Wagner

25.02.2007 · TV Kirchzell - TV Bittenfeld 36:28

Eklatante Dauerschwäche auswärts

Der Unterschied hätte nicht krasser sein können: Vor einer Woche noch euphorisiert vom Triumph vor 6000 Zuschauern, jetzt – eine Woche danach, hängende Köpfe, versteinerte Mienen, Enttäuschung pur. Mit einer erschreckend schwachen Leistung ist das Schweikardt-Team hart auf dem Boden des Liga-Alltags gelandet und muß nun im Kampf gegen seine direkten Konkurrenten um den Klassenverbleib punkten. Wie schwer dies werden wird, zeigte sich beim Spiel gegen Tabellennachbarn TV Kirchzell deutlich. Die Mannschaft präsentierte sich phasenweise nicht in Zweitliga-Form und musste sich dem Mitaufsteiger und Meister der Südwest-Regionalliga vor rund 1000 Zuschauern klar geschlagen geben. Alle Versuche des TVB das Spiel an sich zu reißen, blieben an diesem Tag Stückwerk, mussten Stückwerk bleiben, weil im Angriff die Vielzahl technischer Fehler und taktischer Schwächen im Spielaufbau, ein flüssiges Kombinationsspiel nicht ermöglichten, und auch in der Abwehr wieder die altbekannten Schwächen dominierten.
Dabei waren die beiden Torleute Markus Brodbeck und Jürgen Müller so richtig gut drauf und sorgten mit zahlreichen Paraden in der ersten und zweiten Spielhälfte dafür, dass sich ihrer Mannschaft, trotz der haarsträubenden Fehler im Angriff und in der Abwehr, immer wieder die Chance eröffnete, dem Spiel eine Wendung zu geben. Markus Brodbeck, von Beginn an im Tor, hatte sich prima auf Alt-Nationalspieler und Torschützen par excellence Bernd Roos eingestellt und wurde von ihm eigentlich nur mit Siebenmeter bezwungen; Jürgen Müller, ab der 20. Minute im Tor, vereitelte ebenso mit Klasse-Reaktionen Torerfolge der immer wieder frei am Kreis zum Wurf kommenden Unterfranken, vor allem in der zweiten Spielhälfte. Gegen die Distanz- und Sprungwürfe des Duos Hetkamp und Volk (beide erzielten zusammen 20 Tore!) aus der zweiten Reihe waren beide Keeper jedoch so gut wie machtlos, nachdem der TVB-Mittelblock ein ums andere Mal durch einfaches und doppeltes Kreuzen ausmanövriert worden war. Nur drei Würfe konnten geblockt werden. Und auch am Kreis gelang es den Kirchzellern immmer wieder, durch einfaches rochieren und sich absetzen, frei am Kreis zu werfen – was jedoch, wie beschrieben, nicht immer zu Torerfolgen führte.
Torfolge und Spielfilm: 0:1, 3:1, 4:2, 5:4, 8:4, 8:7, 9:8, 9:9, 9:10, 10:11 durch eine wunderschöne Kombination in der 21. Spielminute, eingeleitet von Alexander Heib über Jan Vetrovec zu Jens Bechtloff, der mit einem „Tor des Tages“ vollendete. 11:12, 12:13 durch Jan Vetrovec (25. Minute), 14:13 (27. Minute). In dieser Phase des Spieles, von der 12. bis zur 27. Minute beeindruckte der TVB und hätte ohne weiteres mit sechs bis acht Toren Vorsprung in Führung gehen können. Aber alle, ausnahmslos alle, vergaben ihre herausgespielten Chance freistehend kläglich, mit dem Ergebnis, dass der Gastgeber in den letzten drei Spielminuten der ersten Spielhälfte mit Tempo-Gegenstössen einen Vier-Tore-Vorsprung erzielte.
Die zweite Spielhälfte war eine einzige Fortsetzung dieser letzten drei Minuten vor der Halbzeitpause. Und so nahm das Drama seinen Lauf: Aufbauspiel – Fehlanzeige, dafür wurden Querpässe quasi telegrafiert dem Gegner zugespielt, Tempo fand nur noch beim Gegner statt, jedoch derweil die Bindung zu den Außen vernachlässigt. In der Rückwärtsbewegung statisch und langsam agierte die Deckung ohne Agressivität und Homogenität. Über 21:15 in der 34. Minute, ging es weiter zum 26:17 in der 39. Spielminute, 29:21 (48.), 32:23, 34:24 (54.) zum Endstand von 36:28.
Fazit:
Die Mannschaft hat in ihrem zweiten Auswärtsspiel der Rückrunde da weiter gemacht, wo sie in ihrem ersten Auswärtsspiel in Delitzsch Anfang Februar stehen geblieben war. Diese Dauerschwäche bei Auswärtsspielen ist eklatant und zieht sich auch wie ein roter Faden durch die gesamte Vorrunde. Es stellt sich die Frage ob das Team physisch und psychisch in der Lage ist, dieses Defizit bei den Heimspielen zu kompensieren. Zu wünschen ist dies der Mannschaft, und auch dass ihre Verletzten Florian Schöbinger, Mario Hoppe und Jens Baumbach jetzt schnell wieder an Bord kommen und das Team weiterbringen.
Keinesfalls hilfreich ist jedoch der Maßstab des „Essen-Spieles“. Er entspricht nicht dem aktuellen Niveau der Mannschaft. Ab Mittwoch, 28.2., geht es nur noch ums „gewinnen müssen“. Der Tabellenletzte TV Gelnhausen weiß um den nummerischen Wertes diese Vier-Punkte-Spieles, hat er sich doch gegen den Tabellenfünften TV Willstätt mit einem Sieg stark gespielt.
TV Bittenfeld: Markus Brodbeck, Jürgen Müller; Jan Vetrovec (2), Patrick Kleefeld, Alexander Heib (3), Jürgen Schweikardt (9/1), Henning Fröschle, Simon Baumgarten (1), Patrick Rothe (3), Adrian Wehner (1), Cederic Coudoro (4), Jens Bechtloff (4), Christoph Hinz.
TV Kirchzell: Bolling, Lahme;Heitkamp (10), Hess (3), Frank, Kirchmann (2), Roos (7/4), Ehrich, Eck, Volk (10), Hauptmann (3), Hauk (1), Jost, Knobloch, Lang, Schmeißer.

Quelle: Waiblinger Kreiszeitung - Horst Jung

17.02.2007 · TV Bittenfeld - TUSEM Essen 28 : 27

Grandios: TVB kämpfte Spitzenreiter nieder

(twa). Was war das für eine Dramatik: 6 000 Fans in der Porsche-Arena gerieten gestern Abend aus dem Häuschen. Mit einer grandiosen Leistung besiegte der TV Bittenfeld in der 2. Handball-Bundesliga den Tabellenführer TUSEM Essen mit 28:27 (13:17). Nach 17 Minuten und 4:13-Rückstand hatte es nach einem Debakel ausgesehen.
Diejenigen Fans, die sich vor dem Spiel Gedanken über die Höhe der Bittenfelder Niederlage gemacht hatten, sahen sich früh in ihrem Pessimismus bestätigt. Vor ausverkaufter Porsche-Arena spulte Spitzenreiter Essen in der Anfangsphase kühl sein Pensum herunter. 5:1 führte der Gast nach sechs und 14:3 nach 17 Minuten gegen den übernervösen TVB. Es lief überhaupt nichts zusammen. Zweimal war der TVB schon vom Siebenmeterpunkt gescheitert, Torhüter Jürgen Müller bekam kaum einen Ball zu fassen und musste nach einer Viertelstunde für Markus Brodbeck Platz machen.
Binnen fünf Minuten jedoch kamen die Bittenfelder zurück ins Spiel, erzielten vier Tore in Folge zum 8:13 (22.). Die Abwehr, erstmals mit Christoph Hinz im Mittelblock, stabilisierte sich. Der Spitzenreiter wirkte bisweilen etwas zu lässig und setzte offenbar auf seine individuelle Stärke mit Ex-Nationalspieler Mark Dragunski am Kreis sowie seinen vier aktuellen Nationalspielern aus Lettland und den Niederlanden. Zur Pause sah’s beim 13:17-Rückstand wieder einigermaßen passabel aus für den Außenseiter.
Nach zwei Treffern von Florian Schöbinger, der den angeschlagenen Simon Baumgarten über weite Strecken am Kreis vertrat, war der TVB auf zwei Tore dran. Jens Bechtloffs frecher Heber zum 17:18 bedeutete den ersten Anschlusstreffer (35.). Die Bittenfelder, mit dem starken Keeper Brodbeck im Rücken, kämpften verbissen. Sie steckten auch zwei Gegentreffer in Überzahl zum 20:23 weg. Und nach dem zweiten Anschluss im Spiel durch den besten Torschützen Patrick Rothe standen die Fans 14 Minuten vor dem Ende von ihren Sitzen auf. Jürgen Schweikardts erster Treffer im Spiel bedeutete beim 24:24 den ersten Ausgleich.
In vielen Spielen zuvor hielten die Bittenfelder lange mit und brachen in den Schlussminuten ein. Damit rechneten wohl auch die Essener, die sich immer öfter an der Abwehr des TVB festbissen. Der Tabellenführer haderte zudem mit den Schiedsrichtern Klaus Maier und Franz Stehle, die zehn Zwei-Minuten-Strafen gegen TUSEM verhängten. Per Kempatrick besorgte Bechtloff beim 25:25 den neuerlichen Ausgleich (52.). Die letzten Minuten waren nichts für schwache Nerven. Schweikardt glich zum 27:27 aus (56.), im Gegenzug parierte Brodbeck. Rothe verwarf völlig freistehend, und wieder hielt Brodbeck. 120 Sekunden vor dem Ende musste der Essener Ben Schütte für den Rest der Spielzeit auf die Strafbank. Patrick Rothe verwandelte den Siebenmeter zum 28:27 eineinhalb Minuten vor Schluss - die erste Bittenfelder Führung im Spiel. Eine Sekunde vor dem Ende stockte den Bittenfelder Fans nochmals der Atem. Ein direkter Freiwurf ist normalerweise kein Problem. Wenn der 2,14 Meter große Dragunski bereit steht, allerdings schon. Sein Wurf ging in den Bittenfelder Block. Der Rest war ohrenbetäubender Jubel.

TV Bittenfeld: Müller, Brodbeck; Vetrovec (3), Bechtloff (5), Heib (4/3), Schweikardt (2), Baumgarten (1), Fröschle, Schöbinger (2), Rothe (10/2), Wehner, Coudoro (1), Hinz, Kleefeld.
TUSEM Essen: Tihanovs, Eylers; Sharnikau, Dragunski (4), Sigfusson, Schmetz (8/2), Busjan, Kaluzinski (4), Klesniks (6), Schütte (4), Casanova (1), Stary, Reiners, Bondar.

Quelle: Waiblinger Kreiszeitung - Thomas Wagner


16.02.2007 · TV Bittenfeld gelingt Sensation



10.02.2007 · Delitzsch - TV Bittenfeld 31 : 25

Zeitweise von allen guten Geistern verlassen

25:31 in Delitzsch - zum Rückrundenstart der zweiten Handball-Bundesliga präsentierte sich der TV Bittenfeld nach fünfwöchiger WM-Pause keineswegs in Topform. Im Gegenteil: die müde wirkende Mannschaft schien zeitweise von allen guten Geistern verlassen und spielte vor allem in den ersten 20 Minuten ideenlos und ohne Engagement.
Über Kampf fand sie dann noch ins Spiel zurück und konnte so die Niederlage in Grenzen halten. Die Delitzscher haben, als unmittelbarer Tabellennachbar, ihre Chance resolut genützt und den TVB in der Tabelle überholt. Dieser steckt nun mitten im Abstiegsstrudel und ist auf den drittletzten Tabellenplatz zurückgefallen.
Die Bittenfelder mussten eine strapaziöse Anreise und den Ausfall der verletzten bzw. kranken Florian Schöbinger, Jens Baumbach sowie Torwart Jürgen Müller verkraften. Ein Fehlen das sich deutlich bemerkbar machte, zumal nur wenige Spieler Normalform erreichten. Die Schwächen vom Abschluss der Vorrunde sind zu Beginn der Rückrunde noch dieselben.
Vor über 800 Zuschauern legten die Gastgeber los wie die Feuerwehr. Nach acht Minuten stand es 5:1 für die Hausherren, nach zwanzig Minuten 12:4. Das Bittenfelder Team schien immer noch im Bus, auf der Anreise zu sein. Erst nach dem 13:8 war so etwas wie Kampfeswille zu spüren. Und plötzlich stand es nur noch 14:10. Damit ging es erstmal in die Pause, aus der die Mannschaft deutlich engagierter zurückkam. Beim 16:14 in der 32. Spielminute hatte sie zum erstenmal den Anschluss geschafft. Der TVB war nun gleichwertig und hätte mit etwas Glück und besserer Wurfausbeute zum Ausgleich kommen können.
Beim 23:21 (44.) schien sich das Spiel zu Gunsten der Bittenfelder zu wenden. Unglückliche Aktionen und mangelnde Konzentration im Abschluss und im Deckungsverhalten ermöglichten Delitzsch jedoch leichte Tore zum 29:24 bis zur 50. Minute. Der Bittenfelder Widerstandswille war gebrochen. Das Endergebnis von 31:25 war schließlich nur noch Formsache und um drei bis vier Tore zu hoch.

TV Bittenfeld: Brodbeck, Hammelmann; Vetrovec, Kleefeld, Heib (2), Schweikardt (11/4), Hoppe, Baumgarten (6), Rothe (3), Wehner, Coudoro (1), Bechtloff (1).
1. SV Concordia Delitzsch: Fitilev, Huhnstock; Löffler (4), Voigt, Strübin (1), Streitenberger, Oehlrich (4), Hummel (3), Lindt, Kawada (1), Maltsev (3), Bergelt (8), Jacob (8), Meiner, Jungandreas.

01.02.2007
... Einen Lichtblick indes gibt's: Adrian Wehner hat die Arbeitsstelle gewechselt, muss nicht mehr schichten und kann regelmäßig trainieren. Schweikardt hofft, dass sich die Leistungen des Rückraumspielers dadurch stabilisieren.



06.01.2007 · ThSV Eisenach - TV Bittenfeld 35:32

Unnötige Niederlage für den TV Bittenfeld
Eisenach
(StN) - Das Spiel bestimmt, die Partie verloren. Die Zweitliga-Handballer des TV Bittenfeld haben zum Abschluss der Vorrunde beim ThSV Eisenach eine unnötige 32:35(16:15)-Niederlage einstecken müssen. „Solche Spiele müssen wir gewinnen, wenn wir in der zweiten Liga bleiben sollen“, ärgerte sich Bittenfelds Linksaußen Jens Bechtloff. Die Partie spiegelte den gesamten Vorrunden-Verlauf des Aufsteigers wider: Der TVB startete stark und erspielte sich bis Mitte der ersten Halbzeit eine Drei-Tore-Führung. Je länger dann aber die zweite Spielhälfte dauerte, desto mehr übernahmen die kampfstarken Eisenacher das Kommando. Das Team von Trainer Günter Schweikardt dagegen wirkte müde und hatte am Ende nichts mehr entgegenzusetzen. „Der Spielverlauf wurde bis auf die Schlussphase von uns bestimmt“, sagte der Coach enttäuscht, „wir hätten gewinnen müssen.“ Bester Bittenfelder Werfer war Adrian Wehner mit sieben Treffern.


Misslungener Start ins neue Jahr

Im letzten Spiel der Vorrunde in der 2. Handball-Bundesliga hat es der TVB Bittenfeld versäumt, den Punkteabstand zum Tabellenschlusslicht ThSV Eisenach zu vergrößern. Im Gegenteil: Das Team verlor unnötig mit 32:35. Die Enttäuschung über den Start ins neue Jahr war bei Mannschaft und Fans entsprechend groß.
Nach Abschluss der Vorrunde liegt der Aufsteiger zwar weiterhin auf Platz 13 in der Tabelle. Nach Minuspunkten gerechnet ist die müde wirkende Mannschaft von Trainer Günter Schweikardt jedoch nun im Tabellenkeller angekommen.
Bittenfeld bestimmte die Partie zwar eine Dreiviertelstunde lang trotz immer wieder- kehrender Schwächen, musste sich aber dann dem größeren Siegeswillen der Eisenacher beugen. TVB-Linksaußen Jens Bechtloff traf den Nagel auf den Kopf: „Solche Spiele müssen wir gewinnen, wenn wir in der 2. Liga bleiben wollen.“
Das Spiel in Eisenach war so etwas wie ein Spiegelbild des bisherigen Saisonverlaufes. Licht und Schatten wechselten sich ständig ab. Eisenach war mit seinen knapp 1600 Zuschauern im Rücken der erwartet starke und aggressive Gegner. Der TVB, von etwa 80 mitgereisten Fans unterstützt, versuchte, aus einer variablen Deckung heraus seinen Spielfluss zu finden. Das funktionierte jedoch nur teilweise. Der Spielaufbau war zu statisch und langsam. Mit entscheidend für die Niederlage war auch, dass Spiellenker Jürgen Schweikardt, in der ersten Hälfte ohne Torerfolg, sowie Kreisläufer Simon Baumgarten - er musste sich mit ineffizienten Anspielen abmühen - und Alexander Heib nur mühsam ins Spiel fanden.
In der Abwehr spielten die Gäste zu unkonzentriert. Im Tor war Markus Brodbeck, von der 35. Minute an im Kasten, erfolgreicher als Jürgen Müller. Doch seine Vorderleute reagierten auf die schablonenhaft vorgetragenen Angriffe des Gegners auf der rechten Seite und im Mittelblock mit kläglichem Defensivverhalten. Folge: Eisenachs Linksaußen Kostellic allein warf 13 Tore, darunter vier Siebenmeter.

Jens Bechtloff war stärkster Bittenfelder

Der ThSV ließ sich auch durch mehrmalige Rückstände nicht abschütteln. In der ersten Hälfte zog der TVB über 3:3 auf 7:4 und 12:10 (22.) davon, dann wechselte die Führung hin und her. Durch Tore des stärksten Bittenfelders Jens Bechtloff sowie der treffsicheren Adrian Wehner und Patrick Rothe, der angeschlagen ins Spiel gegangen war, ging Bittenfeld mit 16:15 in die Halbzeit.
Die zweiten 30 Minuten verliefen bis zur 45. Minute ähnlich (25:26). Dann startete Eisenach seine Schlussoffensive. Aus einem 30:30 machten die Hausherren ein 33:32 und gewannen 35:32.
Auf das Trainergespann des TVB wartet nun viel Arbeit im Hinblick auf das nächste Auswärtsspiel gegen den unmittelbaren Tabellennachbarn SV Concordia Delitzsch zu Beginn der Rückrunde am Samstag, 10. Februar. Es gilt nun, die verloren gegangene geistige Frische und Spielfreude zurückzugewinnen. Die Mannschaft muss lernen, ihren Spielaufbau wieder schnell zu gestalten, und die Deckungsarbeit flexibler betreiben. Von jetzt an lastet auf dem Team bei allen Heimspielen ein enormer Druck.

ThSV Eisenach: Meinl, Nositschka; Laufer, Kraft (7), Sklenak (5), Wöhler (4), Weiß, Riehn (1), Emmelmann, Mellack (4), Baumgarten (1), Vesely, Kastelic (13/4), Liebetrau

TV Bittenfeld: Brodbeck, Müller; Schöbinger, Kleefeld, Heib (2), Schweikardt (3), Hoppe (1), Baumgarten (5), Rothe (6), Wehner (7), Coudoro (3), Bechtloff (5)